Mittwoch, 11. April 2012

Das Porträt eines Vaters

Kurzbeschreibung, Quelle: Amazon.de

Das eigene Leben offen, schonungslos und radikal zum Gegenstand des Schreibens zu machen – dies ist das Konzept, zu dem sich Karl Ove Knausgård in einem furiosen Mammutprojekt entschlossen hat. Radikal ehrlich und mit unglaublicher sprachlicher Kraft nähert er sich in »Sterben«, dem ersten Roman einer sechsbändigen Serie, seinem schwierigen Verhältnis zum Vater, das ihn grundlegend geprägt hat. Als dieser stirbt und er sich mit seinem Bruder daran macht, den Nachlass zu ordnen, bietet sich beiden ein Bild des Grauens. Während sie das Haus reinigen und die Beerdigung vorbereiten, kommen Erinnerungen hoch. Nach und nach entsteht so das Porträt eines Mannes, über den sich in der Kindheit das Gleichgewicht der Familie definierte und den die beiden Söhne unsäglich zu hassen lernten. So sehr hat dieser Vater einen Schatten auf das Leben der Brüder geworfen, dass sie den Bestatter bitten, die Leiche sehen zu dürfen. Erst dann, so sind sich beide einig, werden sie glauben können, dass er wirklich tot ist. Der Sog, der von Knausgårds direkter Art des Erzählens schon mit den ersten Sätzen ausgeht, macht seinen Roman zu einer faszinierenden und erschütternden Lektüre. Gerade weil er so radikal persönlich schreibt, gewinnt sein Text eine schmerzliche Allgemeingültigkeit. Selten ist in einem Stück Literatur so greif- und fühlbar geworden, was jeder Mensch ist: ein einmaliger und unerschöpflicher innerer Kosmos. 

Pressestimmen

„Da tritt ein Mann aus sich heraus, schaut sich an, beobachtet, reflektiert, beurteilt, was er sieht und denkt und fühlt – klug, streng, unsentimental, aber mit enormer Sensibilität. (…) Das sind fast 600 Seiten kunstvoller, kultivierter und kritischer Ich-Konzentration. Damit lebt Knausgård, auch wenn es ein Kampf ist. Und diesen Kampf zu lesen, ist verblüffend entwaffnend.“ (Susanne Gmür / Süddeutsche Zeitung)

"Großartig ist die Zügellosigkeit von Knausgårds Denken, eine regelrechte Gedankenflut. Unerschrocken und souverän schildert er die Bandbreite des Lebens und seiner Daseinsformen." (Peter Urban-Halle / Frankfurter Allgemeine Zeitung)

   

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